Ansprüche und Erwartungen

Ist Dir auch schon aufgefallen, dass Dich Deine eigenen Ansprüche, wie auch diejenigen Deiner Mitmenschen, manchmal überfordern oder gar blockieren und Dich davon abhalten, das Leben im Hier und Jetzt zu geniessen? Weil Du ständig danach strebst, noch mehr in noch kürzerer Zeit zu erledigen, etwas noch besser zu machen, Dich noch mehr um jemanden zu kümmern, …? Wie häufig strebst Du im Alltag danach, etwas zu sein oder etwas zu erreichen, von dem Du weisst, dass es nie eintreten wird?

Diese Diskrepanz zwischen dem, was im jetzigen Moment ist und dem, was Du (erreichen) möchtest, verhindert, dass Du das, was ist, leben und geniessen kannst. Nicht im Hier und Jetzt sein zu wollen, sondern ständig einen anderen Zustand in der Zukunft anzustreben und gedanklich dort zu sein, raubt Dir ungemein viel Energie, die Du auch wunderbar für etwas anderes gebrauchen könntest. Im Folgenden möchte ich Dir konkrete Tipps mit auf den Weg geben, um Dich von solchen Ansprüchen und Erwartungen befreien zu können. In diesem Beitrag geht es insbesondere um Ansprüche und Erwartungen an Dich selbst. Wie du mit Ansprüchen und Erwartungen Deiner Mitmenschen umgehen und Deine Grenzen klarer aufzeigen kannst, erfährst Du in meinem Blog «Setze klare Grenzen».

Der innere Antreiber

Wie oft hast Du das Gefühl, etwas tun zu müssen? Noch dieses und jenes erledigen zu müssen? Doch musst Du das wirklich? Wer sagt das und wo steht das geschrieben? Und was würde passieren, wenn Du diese Tätigkeit jetzt nicht verrichten würdest? Wahrscheinlich würde die Welt nicht untergehen, wenn Du den Müll erst einen Tag später entsorgen oder Deine Nachrichten nicht mehr heute beantworten würdest. Häufig sind es diese gefühlt 1000 Kleinigkeiten, über die wir uns Gedanken machen und von denen wir das Gefühl haben, sie sofort erledigen zu müssen, und die uns davon abhalten, das Leben im Hier und Jetzt zu geniessen.

Doch ist es wirklich erforderlich, nach einem anstrengenden Arbeitstag noch die ganze Welt umzukrempeln? Denn wenn Du diese Tätigkeiten, von denen Du das Gefühl hast, sie sofort erledigen zu müssen, einmal objektiv betrachtest, fällt Dir bestimmt auf, dass sie eigentlich gar nicht so wichtig sind. Häufig ist es lediglich der innere Antreiber, der uns ständig auf Trab hält. Eine innere Stimme, die uns bevormundet und uns sagt, was wir noch alles tun müssen, bevor wir dann endlich einmal entspannen dürfen.

 

Ursprung der Ansprüche

Diese Problematik begegnet mir bei meiner Praxistätigkeit immer wieder. Das Spannende dabei ist, dass die meisten Ansprüche und Erwartungen gar nicht aus unserem Umfeld stammen. Vielmehr handelt es sich um Ansprüche und Erwartungen an uns selbst, die im Laufe unseres Lebens entstanden sind und sich in uns verinnerlicht haben. Häufig liegt ihr Ursprung in der Kindheit. Zum Beispiel, weil uns aufgezeigt wurde, dass wir nur dann geliebt werden, wenn wir uns anständig verhalten, Leistung erbringen, nichts kaputt machen, … Oder wurdest Du einmal dafür gelobt, dass Du etwas angestellt hast? Wahrscheinlich nicht. An dieser Stelle ist es mir aber wichtig zu betonen, dass ich niemandem Vorwürfe machen möchte. Unsere Eltern haben stets das Beste gegeben, das sie konnten, und dafür dürfen wir unglaublich dankbar sein. Alle Erfahrungen, die wir gemacht haben, helfen uns, zu wachsen und haben uns zu dem gemacht, was wir heute sind.

 

Praktische Übung

Ich möchte Dich an dieser Stelle aber dazu auffordern, diesen inneren Antreiber (deine innere Stimme) in den nächsten Tagen einmal etwas genauer zu beobachten. Sobald Du feststellst, dass Dein innerer Antreiber beginnt, Dich herumzukommandieren, atme ein paar Mal tief ein und aus. Beobachte Deinen Antreiber, komme aber nicht ins Handeln. Bleibe bei Deiner Atmung und frage dich, ob das, was deine innere Stimme von Dir verlangt, in diesem Moment wirklich wichtig ist. Falls es sich um eine wichtige und dringende Aufgabe handelt, sollte sie selbstverständlich erledigt werden. Falls nicht, stelle Dir vor, wie der Gedanke / die «Verpflichtung» sich in eine Seifenblase verwandelt, die in den Himmel hinaufschwebt, und in der Ferne immer kleiner und kleiner wird.

Versuche, diese Praxis regelmässig anzuwenden und nicht ins Handeln zu kommen. Am Anfang wird es Dir vermutlich noch etwas schwerfallen. Bleibe aber dran und führe diese Übung immer wieder durch. Mit der Zeit wird es Dir immer einfacher fallen und schon bald wirst Du feststellen, dass sich Dein innerer Antreiber immer seltener zu Wort meldet. Du wirst dadurch wieder viel mehr Zeit und Energie haben, das Leben zu geniessen und Dinge zu tun, die Dir Spass machen. Klingt verlockend, oder? Dann probiere es am besten gleich aus, sobald Dich Dein innerer Antreiber das nächste Mal herumkommandieren möchte!:-)

Das Streben nach Perfektion

Hast Du häufig das Gefühl, perfekt sein zu müssen? Alles unter einen Hut bringen zu müssen? Job, Familie, Freunde, Haushalt, … Oder erlaubst du es Dir auch mal, Schwäche zeigen zu dürfen? Auch das Streben nach Perfektion hindert uns häufig daran, das zu geniessen, was im jetzigen Moment ist. Hast Du Dich schon einmal gefragt, warum Du stets perfekt sein möchtest? Ist es Dir wichtig, was andere von Dir denken? Hast Du Mühe damit, die Kontrolle abzugeben? Hast Du Angst davor, dass andere denken könnten, dass doch nicht alles in Deinem Leben so perfekt ist, wie es scheint? Und Du dann nicht gut genug bist? Auch das Perfektionsstreben ist ein Muster, das häufig auf die Kindheit zurückzuführen ist. Zum Beispiel, weil wir stets aufgefordert wurden, etwas noch besser zu machen, auch wenn es eigentlich schon lange gut genug war.

Verstehe mich nicht falsch, gegen einen gesunden Ehrgeiz und ein Fordern und Fördern in gesundem Masse ist absolut nichts einzuwenden. Wenn es jedoch darüber hinausgeht und ein Kind stets das Gefühl hat, nie gut genug zu sein oder etwas nie gut genug zu machen, verinnerlicht es das und es wird zu seinem Glaubenssatz. Alles, was es ist und tut, reicht nicht aus, damit die Eltern zufrieden sind. Auch hier möchte ich betonen, dass dies nicht ein Vorwurf an die Eltern sein soll. Und nicht in jedem Fall ist das Streben nach Perfektion auf das Elternhaus zurückzuführen. Natürlich spielen auch viele weitere Faktoren eine Rolle, wie beispielsweise Lehrpersonen, Freundschaften, Beziehungen oder die Veranlagung einer Person.

 

Ursache des Perfektionsstrebens

Die Ursache von Perfektionsstreben ist nicht selten mit Ängsten verknüpft. Zum Beispiel die Angst, nicht zu genügen, zu versagen, ausgelacht oder ausgegrenzt zu werden, … Daran ist grundsätzlich auch gar nichts verkehrt, ist es doch ein menschliches Grundbedürfnis, dazuzugehören und anerkannt zu werden. Es kann jedoch zu einem Problem werden, wenn diese Ängste und das damit verbundene Perfektionsstreben Überhand nehmen. Weil sie Dich davon abhalten, Dein Leben zu geniessen und Dein volles Potenzial leben zu können.

Wenn Du immer damit beschäftigt bist, perfekt sein zu wollen, weil Du stets noch besser, schöner und schneller sein möchtest, wirst Du ständig einem Ideal hinterherrennen, das Du niemals erreichen wirst, weil Du Deine eigenen Ansprüche so hoch ansetzt, dass Du sie niemals erreichen kannst. Vielmehr kostet Dich dieser innere Drang, ständig Deine eigenen Ansprüche erfüllen zu wollen, unglaublich viel Zeit und Energie, die Du für etwas anderes nutzen könntest. Beispielsweise dafür, zufrieden und glücklich zu sein.

 

Was würde passieren, wenn Du nicht perfekt wärst?

Denn überlege dir einmal: Was würde passieren, wenn Du einmal nicht perfekt aussehen, nicht die absolut perfekte Leistung erbringen und nicht immer alles im Griff haben würdest? Genau. Es würde nichts Schlimmes passieren, oder? Denn ganz ehrlich: Niemand ist perfekt. Und das ist auch gut so, das wäre ja viel zu langweilig.? Ich möchte Dir deshalb ans Herz legen, Deine Ansprüche etwas herunterzuschrauben und nicht immer so streng mit Dir zu sein. Auch dann, wenn mal etwas nicht so läuft, wie du es Dir vorstellst oder Du etwas nicht so geschafft hast, wie Du es Dir gewünscht hast.

Sei Dir in solchen Fällen bewusst, dass nichts Schlimmes dabei passiert ist und das Leben weitergeht. Häufig sind es doch diese Kleinigkeiten, die einen nerven, die aber eigentlich gar nicht der Rede wert sind. Hierbei ist es einfach auch wichtig, die Relationen zu sehen und aus einer Mücke nicht einen Elefanten zu machen. Es muss gar nicht immer perfekt sein, auch etwas «nur» gut zu machen, anstatt perfekt, ist noch immer gut genug. Mit dieser Einstellung wirst Du wieder viel mehr Zeit haben, das Leben zu geniessen. Es lohnt sich also wirklich!

 

Stehe für Dich ein!

Was Dir das Leben ebenfalls erleichtern wird, ist, auch einmal zuzugeben oder dazu zu stehen, dass Du etwas nicht kannst oder keine Kapazität hast, etwas zu tun. Stets haben wir das Gefühl, keine «Schwäche» zeigen zu dürfen. Doch ist es wirklich eine Schwäche, dazu zu stehen, etwas nicht zu können? Für mich zeugt es eher von Stärke, wenn man sich dies gegenüber sich selbst zugesteht und es gegenüber den Mitmenschen auch kommuniziert. Es gibt niemanden, der alles kann und alles selbst erledigen kann, und das ist auch nicht notwendig. Versuche also nicht immer, stark und perfekt sein zu müssen, sondern erlaube dir auch mal, deine Gefühle zu zeigen oder jemanden um Hilfe zu bitten.

Meiner Meinung nach macht dies einen Menschen sympathisch und menschlich und deine Mitmenschen werden dir ganz bestimmt liebend gerne helfen. Ich bin überzeugt, dass Dein Leben dadurch um einiges weniger stressig, dafür viel leichter und fröhlicher wird. Erlaube Dir wieder mehr, authentisch, statt perfekt zu sein, um Dein Leben in vollen Zügen geniessen zu können. Denn Du bist perfekt, so wie Du bist, vergiss das nie! Bleibe Dir selbst treu und opfere deine kostbare Lebenszeit nicht dafür, nach einem Ideal zu streben, das Du nie erreichen wirst, sondern nutze sie und verbringe sie mit Dingen und Menschen, die Dich glücklich machen.

“Lieber einzigartig und glücklich, als perfekt.”

Praxis für Energie & Bewusstsein Lisa Hug Events

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