Wer kennt es nicht: Viel zu viele Termine stehen an, von denen wir noch nicht wissen, wie wir sie bewältigen sollen. Dennoch organisieren und planen wir ständig Neues. Möglicherweise beschäftigen uns zukünftige Ereignisse bereits im Hier und Jetzt, weil wir uns z.B. Sorgen darüber machen, dass etwas nicht klappt oder weil wir Angst haben, etwas nicht schaffen zu können. Unsere Gedanken drehen sich im Kreis.
Wir sind häufig so beschäftigt damit, Pläne zu schmieden oder uns zu sorgen, dass wir dabei das Wesentliche aus den Augen verlieren: Unser Leben, das einzig und allein im jetzigen Moment stattfindet. In diesem Blog möchte ich aufzeigen, weshalb Du so viel mehr vom Leben hast, wenn Du bewusst im jetzigen Moment lebst, ohne in der Vergangenheit zu verweilen oder von der Zukunft zu träumen. Viel Spass beim Lesen.:-)
Wir können die Zukunft nicht beeinflussen
Wie viel wir auch planen oder uns sorgen, wir können die Zukunft nicht oder nur bedingt beeinflussen. Es kommt ohnehin so, wie es kommen muss. Manchmal hat das Leben einen anderen Plan als denjenigen, den wir geschmiedet haben. Somit ist es schlichtweg sinnlos, sich Gedanken darüber zu machen, was in Zukunft alles eintreten könnte und was nicht, oder sich bereits jetzt Sorgen darüber zu machen, ob bspw. an der Geburtstagsparty auch alles wie geplant klappen wird. Das raubt Dir lediglich viel Zeit und Energie.
Zudem schaden Dir sowohl die negativen, kreisenden Gedanken als auch der Stress, den Du Dir dabei machst. Häufig kommt es ohnehin anders, als wir es geplant haben. Das hat die Corona-Krise wohl zur Genüge bestätigt. Die unzähligen Stunden, in denen wir uns Gedanken und Sorgen machen, lohnen sich also nicht im Geringsten. Im Gegenteil: Sie nehmen uns viel zu viel Lebenszeit, verschleiern den Blick für das Wesentliche und halten uns davon ab, das Leben im Hier und Jetzt zu geniessen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber halte sie nicht fest
Dasselbe gilt auch für die Vergangenheit: Es bringt nichts, an ein negatives Ereignis oder negative Gefühle zurückzudenken oder Dir zu wünschen, dass Du in einer Situation anders gehandelt hättest. Noch weniger hilft es Dir, etwas zu bereuen oder Dich für etwas zu schämen. Denn Vergangenes kann nun einmal nicht ungeschehen gemacht werden. In Vergangenem festzuhängen verunmöglicht es ebenso, das Hier und Jetzt zu geniessen, wie es die Gedanken an eine mögliche Zukunft tun.
Ich möchte damit aber nicht sagen, dass Du die Vergangenheit völlig ausblenden sollst, ganz und gar nicht. Es ist sogar sehr wichtig, dass Du Dich mit vergangenen Situationen bzw. Deinen Verhaltensweisen in bestimmten Situationen auseinandersetzt. Vor allem dann, wenn die Situation oder das Ereignis nicht so verlaufen ist, wie Du es Dir gewünscht hast. Denn nur, wenn man sich mit einer Situation auseinandersetzt, kann man aus ihr lernen und sich beim nächsten Mal anders verhalten.
Die Vergangenheit bewusst loslassen
Ich empfehle Dir die folgende Übung, um Dich noch einmal bewusst in die Situation hineinzufühlen und um sie danach loslassen zu können. Stelle Dir vor, wie Du Dich in der Situation gefühlt hast. Durchfühle bewusst alle negativen Emotionen und lasse sie zu. Nimm einfach wahr, wie es Dir dabei ergeht. Versuche, nicht zu denken oder die Situation zu analysieren, bleibe einfach bei Deinen Gefühlen. Zu Beginn werden wahrscheinlich sehr intensive Gefühle in Dir hochkommen. Akzeptiere sie und nimm sie einfach an, versuche nicht, Dich abzulenken.
Wenn du merkst, dass die intensiven Gefühle nachlassen, durchlebst Du die Situation noch einmal. Nun stellst Du Dir vor, dass Du Dich so verhältst, wie Du es gerne tun würdest, wenn Du die Situation noch einmal erleben könntest. Gehe auch hier bewusst ins Gefühl und nimm einfach nur wahr. Fokussiere Dich dabei auf Deine Verhaltensweise und die damit verbundenen positiven Gefühle, die in Dir aufkommen.
Wenn Du so weit bist, kehrst Du wieder zurück in die Gegenwart. Bleibe bei Deinen positiven Gefühlen. Nun weisst Du, wie Du Dich das nächste Mal, wenn Du wieder in eine solche Situation gerätst, fühlst und wie Du Dich verhalten kannst. Übe Deine neue Verhaltensweise so oft Du kannst, sodass diese zu Deiner neuen Gewohnheit wird. Vergangene negative Ereignisse sind somit wunderbare Chancen, um daraus zu lernen und daran zu wachsen. Wertschätze sie als Helfer für Deine Entwicklung und sei dankbar dafür.
Deine Vergangenheit hat Dich zu dem Menschen gemacht, der Du heute bist
Natürlich darfst Du auch an ein schönes Erlebnis zurückdenken, das Dir Freude bereitet hat und positive Gefühle in Dir auslöst, das ist absolut legitim. Denn Deine Vergangenheit mit allen positiven und negativen Erfahrungen hat Dich zu jener Person gemacht, die Du heute bist. Darauf kannst und darfst Du stolz sein. Wichtig ist aber, dass Du die vergangene Situation oder das vergangene Ereignis nicht festhältst, sondern Dein Learning daraus ziehst und dann die Situation oder Deine Verhaltensweise loslässt. Dies verschafft Dir wieder mehr Energie, Leichtigkeit und Lebensfreude, um das Leben mit all seinen grossen und kleinen Wundern im Hier und Jetzt zu geniessen.
Bewusst-Sein
Das Hier und Jetzt ist das Einzige, das zählt. Es ist der einzige Moment, den wir bewusst leben können. Das können wir weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft. Bewusst-Sein bedeutet aber nicht, nur in den Tag hineinzuleben, sich um nichts zu kümmern und alle unsere Pflichten zu vernachlässigen. Vielmehr geht es darum, dass wir das, was wir tun, bewusst tun. Es bedeutet, achtsam zu sein und mit wacher Präsenz im Hier und Jetzt zu verweilen. Unabhängig davon, was wir gerade tun: Arbeiten, essen, Autofahren, Sport treiben, lesen, entspannen.
Tue es bewusst und ohne Ablenkung. Das ist bewusstes Sein und Achtsamkeit in der Praxis. Wenn Du ein Mensch bist, der mit seinen Gedanken häufig in der Zukunft oder in der Vergangenheit verweilt, dann versuche, Dich immer wieder in die Gegenwart zurückzuholen. Am Anfang wird es etwas schwieriger sein, vor allem, wenn du es Dir gewohnt bist, viel nachzudenken. Schon nach kurzer Zeit wird es aber einfacher. Du wirst feststellen, dass Du viel ruhiger, gelassener und ausgeglichener wirst und Deine Energie und Deine Lebensfreude zu dir zurückkehren werden.
Der jetzige Moment ist der einzige, den Du hast
Bestimmt kommt Dir mindestens einer der folgenden Sätze bekannt vor: Ich kann mich erst entspannen, wenn ich alle meine To-do’s abgearbeitet habe. Ich kann das Leben erst geniessen, wenn ich meine Ausbildung / Weiterbildung abgeschlossen habe. Ich kann erst glücklich sein, wenn ich einen besseren Job habe, meine Traumfigur erreicht habe oder wenn dieses und jenes eintritt. Warum fängst Du nicht an, den jetzigen Moment zu leben und zu geniessen, genau so, wie er ist? Wenn Du den Gedanken verinnerlicht hast, dass Du erst dann glücklich sein kannst, wenn ein Ereignis eingetreten ist, werden immer neue Ereignisse in der Zukunft hinzukommen, von deren Eintreten Dein Glück abhängig ist.
Auch wenn noch nicht alles erledigt ist, Du Deine Ausbildung / Weiterbildung noch nicht abgeschlossen hast und Du Deine Traumfigur noch nicht erreicht hast: Der jetzige Moment ist der einzige, den Du hast. Ausserdem ist er genau richtig und gut, so wie er ist. Versuche, Dir dies bewusst zu machen und den Moment zu geniessen, unabhängig von Deinen äusseren Umständen.
Erfreue Dich an den kleinen Dingen in Deinem Leben
Fokussiere Dich vielmehr auf die wunderbaren kleinen Dinge in Deinem täglichen Leben: Den duftenden Kaffee oder Tee am Morgen, das Lächeln Deines Partners / Deiner Partnerin oder deines Kindes, den strahlend blauen Himmel, die Kaffeepause mit Deinem besten Freund. Jeder neue Morgen ist ein Grund, glücklich zu sein, auch wenn rundherum noch nicht alles so ist, wie Du es Dir wünschst. Freue Dich auf all die kleinen und grossen Wunder, die jeder neue Tag Dir bringt. Sei also achtsam und bewusst im jetzigen Moment, damit Du die Schönheiten des Lebens und das Wunderbare des jetzigen Augenblicks auch erkennen kannst.
“Geniesse Deine Zeit, denn Du lebst nur jetzt und heute. Morgen kannst Du gestern nicht nachholen und später kommt früher, als Du denkst.”
Albert Einstein
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